Schwedisch: Köttbullar

Köttbullar (gesprochen „Schöttbullar“) sind wohl DAS schwedische Gericht, gleich nach den Kanelbullar (Zimtschnecken), das jeder kennt. Jeder, der schon mal beim Möbelschweden war, hat sie wohl gegessen und obwohl sie dort nicht so besonders sind, habe ich noch nie jemanden getroffen, der sie nicht mag.

Man serviert sie normalerweise mit Kartoffeln (entweder als Püree oder als Bratkartoffeln), Erbsen, brauner Sauce und Preiselbeermarmelade.

Sie sind sehr einfach zuzubereiten, und schmecken selbst gemacht um 100 Mal besser als gekauft. (Die gekaufte Konsistenz ist einfach SO merkwürdig!) Beim Möbelschweden bekommt man 12 Stück, aber bei den selbst gemachten reichen 8 pro Person völlig. Außer ihr seid sehr große Esser, dann schafft ihr 12 auch 😉

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Jetzt aber zum Rezept

Köttbullar (schwedische Fleischbällchen) mit Sauce

Zutaten (für ca. 32 Stück, das reicht für 4 Personen)

500 g faschiertes Schweinefleisch
500 g faschiertes Rindfleisch
1 Zwiebel
Salz, Pfeffer

1 Zwiebel
Mehl
1/4 l Wasser und Suppenwürze, oder 1/4 l Rinderfond
1/8 l Schlagobers
Salz

Zubereitung

Das Fleisch in eine Schüssel geben. Den Zwiebel dazureiben (reiben, oder vorher pürieren und dann dazugeben… macht keinen Unterschied) und mit genug Salz (ich gebe einen halben Esslöffel dazu) und Pfeffer würzen. Dann gut durchkneten. Entweder per Hand oder mit den Teighaken des Handmixers. So lange kneten/mixen, bis ein relativ homogener Fleischteig entstanden ist.

Dann mit einem Esslöffel kleine Portionen vom Teig abstechen. Wenn der Teig aufgeteilt ist, die Portiönchen mit der nassen Hand zu festen Kugeln formen.

Die fertigen Bällchen in einer eingeölten Pfanne von jeder Seite braun anbraten, dann aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller rasten lassen.

Für die Sauce den Zwiebel in der Pfanne anbraten, wenn er gebräunt ist, mit 2-3 EL Mehl stauben, gut umrühren, anschwitzen lassen und dann mit 1/4 l Wasser aufgießen. Mit dem Schneebesen das Mehl gut ins Wasser einrühren. Die Sauce sollte jetzt etwas eindicken. Jetzt die Sauce würzen und Schlagobers dazu. Wenn ihr Zwiebelstückchen in der Sauce mögt, dann könnt ihr sie jetzt auch schon so lassen, ansonsten macht ihr es so wie ich und püriert die Sauce nochmal schnell durch.

Die fertige Sauce nochmal aufkochen lassen – falls sie zu dick ist, noch etwas Wasser dazugeben und die Köttbullar darin fertig garen lassen. Bei mir dauert das meistens so 10-15 Minuten.

Dann kann auch schon mit Püree, Erbsen und Lingonsylt (Preiselbeermarmelade) serviert werden! Guten Appetit!

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Kosten pro Person:
– mir Preisen vom 14.07.2016: ca. 2,05 €

Nachgebacken: Kardamom-Heidelbeermuffins

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Alter Schwede, sind diese Muffins gut! Gefunden habe ich das Rezept für diese Muffins auf swedishfood.com, als ich nach einem Osterrezept gesucht hat. Nun finde ich diese Muffins nicht sonderlich österlich, aber ausprobieren wollte ich sie trotzdem.

Kardamom ist so ein Gewürz, dass die Schweden abgöttisch lieben! Würde man ja nicht denken, ich zumindest hab‘ immer gedacht, dass er eher in Indien verwendet wird. Aber nein, die Schweden haben Kardamom in so ziemlich jedem Gebäck drin und Kardamomschnecken gibt’s sicher ganz genau so oft, wenn nicht sogar häufiger in den Kaffeehäusern zu finden, wie die bekannten Zimtschnecken.

Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man den Kardamomgeschmack nicht so gewohnt ist – weil die Schweden sparen wirklich nicht damit!

Die Heidelbeeren in den Muffins geben einen supertollen Früchtekick und mannomann, ich könnte sie echt schon wieder backen! Sie gehen auch extrem gut aus den Papierförmchen raus, weil das HASSE ich, wenn Muffins nicht aus den Förmchen rausgehen!

Verändert habe ich beim Originalrezept nur die Zuckermenge und ich habe es auf eine Muffinform für 12 Muffins aufgerechnet. Außerdem habe ich statt der Limette eine Zitrone verwendet!

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Kardamom-Heidelbeermuffins

Zutaten (für 12 Stück)

18 Kardamomkapseln (oder 1,5 TL gemahlener Kardamom)

150 g Butter oder Margarine
200 g Zucker
1 Ei
320 g Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Natron
Salz
320 ml Buttermilch
1 Zitrone, davon Zeste und Saft

100 g gefrorene Heidelbeeren

 

Zubereitung

Das Rohr auf 180 Grad Celsius vorheizen und eine Muffinform mit Papiermuffinförmchen auslegen.

Die Kardamomkapseln leicht mit dem Stößel stoßen, sodass sich die Schalen öffnen, den Kardamom herausholen und gut zermörsern. Es sollte 1,5 TL gemahlener Kardamom übrigbleiben.

Die Butter mit dem Mixer cremig rühren, dann den Zucker und das Ei unterrühren, bis eine schön homogene Masse entstanden ist.

Das Mehl in eine andere Schüssel sieben und mit dem Backpulver, Soda, Salz und 1 TL des gemörserten Kardamom vermischen.

Die Hälfte des Mehlgemisch unter die Butter-Ei-Masse mixen, dann die Hälfte der Buttermilch untermischen, dann den Rest des Mehls und dann den Rest der Buttermilch dazu.

Am Schluss die Zitronenzesten und den Zitronensaft unterheben.

Die Heidelbeeren kurz mit ein bisschen Mehl stauben (dann gehen sie nicht im Teig unter, sondern bleiben obenauf).

Den Teig auf die 12 Muffinformen aufteilen, die Heidelbeeren darauflöffeln, den restlichen Kardamom darauf verteilen und für 30 Minuten im Rohr backen lassen.

Köstlich!

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Kosten pro Stück:
– mit Preisen vom 19. März 2016: ca. 0,38 €

Seelenfutter: Milchreis mit Zimt

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Ich bin extrem erstaunt und auch etwas enttäuscht von mir selbst, dass ich im Februar nur 2 mikrige Blogeinträge geschafft habe. Aber es ist eigentlich immer so bei mir. Wenn wir Besuch haben, dann denke ich immer, dass ich mehr Zeit haben werde für meinen Blog, weil ich ja theoretisch eine Bespaßung für die Kinder hätte, aber im Endeffekt habe ich natürlich viel weniger Zeit für Alles. Erwartung und Realität klafft halt ganz oft weit auseinander. So ist das Leben eben.

Nachdem wir seit Januar eigentlich immer „Action Action Action“ hatten, hat sich unser Leben jetzt endlich wieder beruhigt. Gut für die Kinder und auch gut für uns Erwachsene – jetzt können wir wieder etwas Normalität in unseren Alltag bringen. Vor allem in unser Essverhalten 😉 Deshalb gibt es heute mal ein einfaches Rezept von mir.

Letzte Woche, am ersten Tag an dem wir keinen Besuch hatten, hat sich der kleine Herr gleich nach dem Aufwachen zum Frühstück „Milchreis“ gewünscht und natürlich haben wir ihm seinen Wunsch erfüllt. Und was soll ich sagen, es war ein wirklich köstliches Familienfrühstück – nur zu Viert!

Ich mache unseren Milchreis nur mehr nach dem schwedischen Rezept aus meinem Schwedenkochbuch. Da wird er nämlich supergut!

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Milchreis mit Zimt

Zutaten (für 4 Personen)

150 g Rundkornreis
1 Prise Salz
300 ml Wasser
700 ml Milch
1 TL Zimt
2 EL Zucker

Zubereitung

Den Reis mit dem Salz und dem Wasser in einem Topf aufkochen lassen und für ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen.

Dann die Milch, den Zimt und den Zucker dazugeben, gut umrühren und für cirka 30 Minuten köcheln lassen. Die Platte nicht zu heiß einschalten und immer wieder mal umrühren, denn der Milchreis brennt leicht an!

Tja, und wenn die Reiskörner die Flüssigkeit gut aufgesogen haben und nicht mehr hart sind, ist der Milchreis auch schon fertig!

Supergut schmeckt es, wenn man dann noch ein paar säuerliche, gefrorene Ribisel draufstreut, wie wir es im Bild gemacht haben.

Kosten pro Person:
– mir Preisen vom 1. März 2016: ca. 0,43 €

 

schwedisch: Smörgåstårta

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Mein Mann liebt Mayonnaise. Und Fisch. Und die beiden Dinge kombiniert… da kann er einfach nicht „nein“ sagen. Als wir also kurz nach unserem Umzug nach Schweden die wunderschönen Smörgåstårtor entdeckten, mussten wir natürlich eine kaufen. Und, was soll ich sagen… ich war enttäuscht. Es hat relativ fad geschmeckt, war extrem fett und eigentlich nur schön, aber nix dahinter. (Das mag ich schon bei Leuten nicht und bei Essen natürlich ebenso wenig!)

Als mein Mann, dem die gekaufte Smörgåstårta nicht so schlecht geschmeckt hat, vor Silvester anfing, sich eine zu wünschen, stellte ich die Bedingung „aber nur selbst gemacht“. Also haben wir das getan.

Und zwar haben wir sie g’scheit gewürzt UND wir haben den Schlagobers weggelassen. Echt, das wäre sonst SO gallig, das kann man ja nicht essen. Brrr!

Die Smörgåstårta, auf gut österreichisch eine „Jausentorte“, besteht eigentlich aus nix anderem als aus Toastbrot, Mayonnaise und Belag. Das wir geschichtet und dann schön verziert. Fertig! Wir haben das Ganze etwas österreichisiert, indem wir Mayonnaisetopfen gemacht haben und, wie oben schon erwähnt, KEINE Sahne daruntergehoben haben. Außerdem haben wir die Tårta fischig gehalten, indem wir Räucherlachs und in Salzlake eingelegte Garnelen verwendet haben.

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Zur Form der Tårta – Ihr könnt natürlich auch kleine, sternförmige, Törtchen machen, aber am einfachsten ist es, eine große Tårta zu machen und die dann zu schneiden. Geht auch schön schnell eigentlich! Und wenn man des Verzierens mächtig ist, sehen die auch noch supertoll aus! Wie man sieht, bin ich nicht so die Verziertrulla…

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Smörgåstårta (Schwedische Jausentorte)

Zutaten (für 1 Tårta)

1 Laib Toastbrot, am Besten horizontal in Scheiben geschnitten, anders geht aber natürlich auch
250 g Mayonnaise
250 g Topfen
Salz, Pfeffer
Spritzer Zitronensaft
Räucherlachs
in Salzlake eingelegte Garnelen
1 Bund Dill

Für die Garnierung:
Hartgekochtes Ei, Gurke, Paprika etc.

Zubereitung

Die Mayonnaise mit dem Topfen vermischen und gut würzen, das heißt salzen und pfeffern. Dill klein hacken und die Hälfte davon unterrühren. Mit ein paar Spritzern Zitronensaft abschmecken.

Toastbrot entrinden.

Jetzt die Smörgåstårta zusammensetzen, indem man immer zuerst eine Schicht Toastbrot, eine Schicht Mayonnaisetopfen, eine Schicht Lachs oder Garnelen, dann wieder eine Schicht Toastbrot, eine Schicht Mayonnaisetopfen und so weiter übereinanderlegt. Abgeschlossen wird das Ganze mit einer Schicht Toastbrot, darauf wird nochmal dünn Mayonnaisetopfen draufgestrichen, die Garnierung drauf und fertig ist das gute Stück!IMG_2920

Ist mal was Anderes als immer nur belegte Brötchen! 😉

 

Kosten pro Person (wenn 4 Personen essen):
– mit Preisen vom 31.12.2015: ca. 3,15 €