Was tun bei Schwangerschaftsübelkeit?

Dieser Artikel betrifft vermutlich nur einen kleinen Prozentteil meiner Leserinnen, aber ich finde es wichtig, vor allem, wenn es einem so schlecht geht/ging wie mir 😦

In dieser Schwangerschaft geht es mir zwar besser als in der Schwangerschaft mit meinem Sohn, aber trotzdem ist es immer noch extrem unangenehm, wenn einem plötzlich einfach nur zum Kotzen ist.

Zu erst möchte ich mal sagen, dass ihr nicht allein seid – ca. 75 % aller schwangeren Frauen haben in den ersten paar Wochen Schwangerschaftsübelkeit. Ich gratuliere allen, denen es nicht schlecht wird – Schwangerschaftsübelkeit wünscht man keiner anderen Frau!

Wissenschafter glauben, dass die Übelkeit dadurch ausgelöst wird, das der Embryo ja noch kein eigenes Immunsystem hat. Dadurch versucht der Körper der Mutter das kleine, wachsende Leben zu schützen. Und der beste Weg, um das zu erreichen ist, die Mutter vor so vielen Giftstoffen wie möglich, vor allem am Anfang der Schwangerschaft, zu schützen, indem ihr einfach von vielen Dingen einfach schlecht wird, sie sich übergeben muss oder sie manche Gerüche einfach nicht aushält. Irgendwie beruhigend zu wissen. Da kotzt man gleich viel lieber 😉

Aber wenn man ein paar Dinge beachtet, kann man ganz oft Extremsituationen entgehen und muss vielleicht sogar ein paar Mal weniger oft die Klomuschel aufsuchen.

Hier also meine persönlichen Tipps:

1.) Den Blutzuckerspiegel nicht zu sehr senken oder erhöhen.

Mir hat ganz gut geholfen, einfach kleinere Mahlzeiten – REGELMÄßIG – zu mir zu nehmen. Hunger ist ganz schlecht, da wird mir nämlich schlecht. Und überfressen auch. Das ist ganz furchtbar. Also – kleinere Mahlzeiten, regelmäßig.
Natürlich ist es schwer, wenn man in der Arbeit sitzt und nicht wirklich die ganze Zeit essen kann. Mein Tipp dazu: Nehmt euch am Abend ein paar Minuten Zeit und richtet euch ein paar verschiedene Snacks zum Mitnehmen in die Arbeit her. (Ein paar verschiedene deshalb, weil man wirklich nicht vorher sagen kann, wovon einem am nächsten Tag denn plötzlich graust *seufz*)
Und wenn es nur Nüsse sind. Einfach was Mitnehmen. Wenn es euch dann besser geht und ihr um 1000 % produktiver seid, als wenn ihr dauernd aufs Klo rennen müsst, hat sicher auch der Chef/die Chefin nix gegen Essen im Büro/in der Arbeit.

2.) Viel trinken. Und zwar Wasser.

Mir ist/war immer an den Tagen am schlechtesten, an denen ich nicht viel getrunken hat. Also – hydrieren hydrieren hydrieren!
Orangensaft oder alle Fruchtsäfte, wo Orangensaft dazugemischt war, hab ich überhaupt nicht vertragen.

3.) Wird dir vielleicht von deinen Vitaminen schlecht?

Das klingt jetzt merkwürdig, aber mir wurde in meiner ersten Schwangerschaft TOTAL übel von meinen Vitaminen. Also hab‘ ich sie weggelassen und schon ging’s zumindest ein bisschen besser.
Hier in Schweden wurden zusätzliche Vitamine von der Hebamme nicht mal vorgeschlagen. So lange man sich einigermaßen ausgewogen ernährt, solle die Versorgung des Babies auch überhaupt kein Problem sein. Auch ohne Vitamine.

4.) Drückt deine Kleidung gegen den Bauch/den Magen?

In dieser Schwangerschaft habe/hatte ich das Problem, dass ich extrem empfindlich auf Druck im Bauch/Magenbereich war/bin. Also bin ich ziemlich bald auf Umstandskleidung oder weite Kleidung umgestiegen. Besser.

5.) Beweg dich!

Ich wollte es ja selber nicht glauben, da ich der tooootale Sportmuffel bin. Aber sogar 20 Minuten Radfahren pro Tag haben mir extrem geholfen! Also – Radfahren, Schwangerschaftsyoga etc., findet etwas, was euch taugt und macht es wenigstens ein paar Minuten pro Tag.

6.) Trage seasick Bänder

Die haben mir anfangs bei beiden Schwangerschaften sehr gut geholfen. Ab einem gewissen Zeitpunkt aber waren sie dann nicht mehr so hilfreich. Da war der hCG-Spiegel wahrscheinlich einfach schon so hoch, dass Akkupressur bei mir einfach zu schwach wirkt.

7.) Finde heraus, was du verträgst

Ich weiß, es ist schwierig, wenn einem einfach von allem schlecht wird. Aber wenn du herausfindest, dass du eine Dose Makrele mit Mayonnaise am Brot in der Früh am Besten verträgt, dann iss bitte diese blöde Makrele mit Mayonnaise. Oder wenn du Ananas BRAUCHST. Iss sie einfach. Solange du es verträgst und danach nicht wieder alles hochkommt. Fein.

8.) Ausprobieren

Ich habe vieles ausprobiert. Ingwer – nix für mich. Pfefferminztee – nix für mich. Trockenes Brot – hat manchmal funktioniert. Kaugummi – hat meistens funktioniert, hat mich aber hungrig gemacht. Trockenfrüchte – bäh.
Ihr seht also, ihr müsst für euch selber herausfinden, welche der hundertausend Hausmittelchen, die so in den Köpfen der Leute und im www herumschwirren, für euch selber funktionieren.

9.) Wo ist das nächste Klo?

Versuche dich zu orientieren, wo auch immer du hinkommst. Finde heraus, wo die nächste Toilette ist, suche dir ein ruhiges Kotzplätzchen auf dem Weg in die Arbeit, packe dir ein Plastiksackerl in die Handtasche ein (nur für Notfälle, falls dich in der U-Bahn jemand zum Kotzen bringt) oder finde öffentliche Mülleimer, die die Öffnung oben haben. (Das ist gar nicht so leicht! Wobei ich in Dortmund einmal unglaubliches Glück hatte.)

10.) Finde dich damit ab

Es hilft wirklich überhaupt nix, wenn du im Kopf die Schwangerschaftsübelkeit bekämpfst oder jedesmal unglaublich böse wirst, wenn du über der Kloschüssel hängst. Es geht (meistens) ja wieder vorbei. Auch wenn es, wie bei mir, ein bisserl länger dauert (5 Monate um genau zu sein) – es geht wieder vorbei. Und dann geht es dir gut. Wirklich.

11.) Falls es dir ganz schlecht gehen sollte

Falls es dir gaaaanz gaaanz schlecht gehen sollte, du nicht mal Wasser bei dir behalten kannst und dich einfach alles und jeder zum Kotzen bringt, obwohl du schon seit ewig eh nix mehr gegessen hast – bitte schnell ins Krankenhaus. Dann hast du wahrscheinlich Hyperemesis gravidarum und das kann blöd ausgehen, da man einfach ganz schnell dehyrdiert.
Prominentestes Beispiel für diese vorrübergehende Krankheit ist die Duchess of Cambebridge, die deswegen auch im Krankenhaus behandelt wurde. Und angeblich ist eine der Bronte Schwestern daran gestorben. Also – nix wie ab ins Krankenhaus.

 

Ihr seht also, es ist nicht sehr leicht, sich bei Schwangerschaftsübelkeit zu helfen. Aber du wirst das durchstehen. Und schlussendlich hat die ganze Kotzerei ja einen Sinn…

5 Gedanken zu “Was tun bei Schwangerschaftsübelkeit?

  1. winterspross schreibt:

    Aua, das klingt ja alles echt übel. Deine Tipps sind aber sicher hilfreich für alle, die schwanger sind oder vielleicht mal mit den gleichen Problemem zu kämpfen haben!

    Liebe Grüße
    Nadja

  2. fitundgluecklich schreibt:

    Amen 😉 Mir hat am besten geholfen immer überall Briochezeug dabei zu haben, vor allem in der früh, schnell mal ein Brioche gegessen und es war schon besser. Hat aber leider auch nur am besten geholfen, nicht 100%ig, glaub da gibts einfach gar kein wirkliches „Heilmittel“. Hoff bei dir ists mittlerweile besser!! lg Ulli

    • Bernadette schreibt:

      Oh mein Gott! Ich hab‘ nicht gewusst, dass es wirklich Leute gibt, die das nicht ernst nehmen!
      Furchtbar! Als ob man absichtlich die ganze Zeit kotzen würde und wie ein Zombie herumlaufen möchte… also echt!
      Danke für den Link!
      glg, Bernadette

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