Als erstes möchte ich sagen, dass natürlich jeder sein Baby so füttern kann, wie er oder sie möchte. Hier erkläre ich nur die Methode, die wir verwenden und beschreibe, was für unsere Familie funktioniert.
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Normalerweise, aber was ist schon „normal“, fängt man ja an, seinem Baby so im 5. Lebensmonat Beikost zu geben. Beim BLW (Baby-led weaning) sind ein paar Punkte zu beachten, wenn man dem Baby gleich Stücke geben will. Außerdem erkläre ich noch einmal ausführlich das Prinzip und die Regeln beim BLW.
Wann kann man mit BLW (Baby-led weaning) anfangen?
Wie erkenne ich, dass mein Baby bereit für Beikost ist? Prinzipiell als Richtlinie gilt – ab dem 6. Monat, noch besser im 7. Lebensmonat kann man generell damit anfangen.
- Das Baby sollte sitzen können, oder zumindest gestützt aufrecht sitzen können weil das Baby beim Essen aufrecht sitzen MUSS (gestützt von einem Erwachsenen auf dem Schoß oder aufrecht in der fest gestellten Wippe)
- Das Baby sollte die Hand-Mund-Koordination beherrschen
- Am Besten wäre natürlich, mit der Einführung von Beikost so lange zu warten, bis das Baby sich selber etwas von Mamas oder Papas Teller schnappt, zum Mund führt und anfängt zu kauen.

Das Baby isst begeistert!
Das BLW- Prinzip
- Wie schon oben erwähnt sitzt das Baby aufrecht mit dem Gesicht Richtung Tisch. Entweder sitzt es im Hochstuhl oder auf dem Schoß eines Erwachsenen. Eine ganz aufrecht gestellte Wippe (bei der die Wippfunktion ausgeschaltet ist) kann auch verwendet werden.
- Dem Baby wird das Essen angeboten, nicht gegeben. Falls ihr ein bisserl früh dran seid mit der Beikost hat das Baby wahrscheinlich noch etwas Mühe, die Stücke zu greifen, dann könnt ihr es ihm auch in die Hand geben. Aber wichtig ist, dass man dem Baby NIE ETWAS IN DEN MUND GIBT. Es isst selbst und bestimmt die Geschwindigkeit auch selbst. (Wenn das Baby noch nicht mit dem vorigen Bissen fertig ist und ihr schiebt noch was rein, ist die Erstickungsgefahr einfach sehr hoch.)
- Am Besten ist es, wenn man das Baby einfach mit zum Familientisch nimmt und es auch essen lässt, wenn alle anderen auch essen. Dann lernt es am Besten, kann beobachten und sich ganz und gar mit seinem Essen beschäftigen und spielen.
- Es ist wichtig, nur dann dem Baby Essen anzubieten, wenn es nicht total müde, satt oder hungrig ist. Am Besten ist irgend eine Zeit dazwischen. Dann kann es sich auch aufs Essen konzentrieren.
- Das Baby darf jedes Nahrungsmittel verweigern. Man bietet es einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder an.
- Das Baby darf entscheiden, wie viel es essen will. Es wird nicht mit dem Löffel dazugefüttert. Da noch weiter nach Bedarf gestillt oder Fläschchen gegeben wird, bekommt das Baby genügend Nährstoffe und Kalorien dadurch.
- Beim Essen sollte nicht „gehudelt“ werden, das heißt, es sollte mit Ruhe gegessen werden und man sollte nicht gestresst sein und das Baby drängen schneller zu essen.
- Dem Baby wird während dem Essen immer wieder mal ein Schlückchen Wasser angeboten.
- Anfangs werden weiches Obst und Gemüse in leicht greifbaren Streifen angeboten. Härteres Essen wir gedünstet oder leicht gekocht, damit es das Baby auch ohne Zähne nur mit den Kauleisten gut kauen kann.
- Für das Baby gefährliche Nahrungsmittel wie zB. Nüsse, Rosinen etc. werden nicht angeboten. (wegen der Erstickungsgefahr)
- Breiige oder flüssige Speisen wie zB. Suppe, Joghurt oder Grießbrei werden dem Baby auf dem Löffel gereicht, sodass es selber lernen kann, sich mit dem Löffel zu füttern.

Spinat schmeckt guuuut!
Hier findet ihr weiter Artikel zu diesem Thema:
BLW – Einführung
BLW – Wann anfangen & Regeln
BLW – Was das Baby anfangs isst (6-8 Monate)
BLW – Brei und Suppe
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Oh, er ist so süß. Durch deine Berichte krieg ich Lust, auf den Brei zu verzichten und gleich mit Hendlhaxen zu beginnen, sollte es hier einmal soweit sein! 🙂
Liebe Grüße
Nadja
*hihi* Ja, das Hendlhaxen-Video hat mich auch uuuunglaublich fasziniert. Kilian kann das leider noch nicht, aber wahrscheinlich dann bald. Werd‘ dann auch ein Video machen. Bin schon gespannt, wie er dreinschaut. Bei Tomaten hat er soooo ein arges Gesicht gemacht – bin nicht sicher, ob er ein Fan davon ist 😉
😉 Liest du auch „Neverhomemaker“ und „Writing chapter three“?? Die machen das alles genauso wie du, und ich will das auch mal so machen, mit den Windeln etc…. also wenns dann irgendwann in ferner Zukunft mal soweit is werd ich mich bei dir melden und aaaaaalles fragen 😉 lg Ulli
Hey Ulli! Nein, die Blogs kannte ich noch nicht – werd‘ ich aber gleich in meinen reader aufnehmen!
Ja, man könnte sagen, wir sind auch ein bisserl „alternativer“ in unserer Baby-Philosophie. Lange Stillen, Stoffwindeln und BLW… manche halten uns wohl für verrückt, aber es funktioniert und macht Spaß!
Du kannst mich JEDERZEIT ALLES Fragen! Ich bin ein offenes Buch für dich!
glg, Bernadette
Hallo!
Das klingt ja richtig interessant! Mein kleiner Sebastian (7 Monate) ist zwar ein Breiesser, aber trägt auch Stoffwindeln und stillt für sein Leben gern. Wir sind auch relativ viel mit dem Tragetuch unterwegs und gelten dadurch in unseren Breiten auch als recht alternativ…
achja: du und dein Blog – ihr wirkt richtig sympathisch! 🙂
lg Katrin
Ja – Tragetuch verwenden wir auch *hihi* Ist anscheinend so dass man entweder alles macht oder gar nix!
Brei isst mein Kleiner eigentlich auch gern, aber er füttert sich halt selber.
Dankeschön! Du klingst auch sympathisch!
nachdem mein Sohn überhaupt nicht auf Brei steht werde ich jetzt zu dieser Methode überschwappen. Ich bin mal gespannt. Gestern abend hat er schonmal Gurke genommen und hatte sehr grosse freude dran.
vielen Dank für diese tollen anregungen.