Meine erste richtige und einzige Borschtsch habe ich letztes Jahr bei guten Freunden zur Vorbereitung auf den 3-monatigen Russlandaufenthalt meines Freundes gegessen. Und diese Borschtsch war wirklich ausgezeichnet, wurde sie doch von einer Deutsch-Kasachin zubereitet, die sich bei russischer Küche auskennt!
Seit mein Freund wieder aus Russland zurück ist, haben wir leider nicht sonderlich viel russisches Essen gekocht. Nun ja, er war ja auch im Winter dort, noch dazu an einem extrem abgeschiedenen Ort wo er nicht mal gscheites Gemüse geliefert bekommen hat, geschweige denn von „richtigem“ Fleisch. Seine Ess-Erinnerungen sind demnach nicht sonderlicht ausgeprägt. An was er sich jedoch gut erinnert, ist die Borschtsch, die es auch dort manchmal gab – und diese Erinnerung ist anscheinend wirklich sehr gut!
Daher haben wir sie natürlich nachkochen müssen. Und da am Sonntag das Wetter nicht sonderlich toll war – also Suppentag war – haben wir (okay, „wir“ ist nicht ganz richtig – mein Freund hat die Suppe gekocht) den Vormittag auch dazu genutzt, eine super Borschtsch zu kochen. Das Rezept ist eine adaptiert Version eines Rezeptes aus dem Russisch-Lehrbuch meines Freundes. (MOCT 1) Die Tomaten haben wir jedoch weggelassen – es ist nicht wirklich Tomatenzeit jetzt im März – daher ist diese Suppe wohl eher als österreichische Version zu bezeichnen. Sie ist trotzdem superlecker!
Borschtsch
Zutaten
400 g Rinderbrust (Suppenfleisch)
6 Karotten
2 Rote Rüben
1 Stange Lauch
1/2 Sellerieknolle
6 mittelgroße Erdäpfel
2 Zwiebel
1/2 Bund Petersilie
1 kleines Häuptel Weißkraut
2 Lorbeerblätter
70 g Butter
Sauerrahm
Pfeffer, Salz, Zucker
Zubereitung
Den Sellerie und die Karotten schälen.
Dann aus dem Rindfleich, dem Lauch, Sellerie, Lorberblätter und den Karotten in 3 l Wasser eine kräftige Bouillon zubereiten – das heißt, die Zutaten für ca. 2 Stunden nur leicht wallend köcheln lassen.
Dann die Suppe in einen anderen großen Topf abseihen (und NICHT wegleeren wie eine meiner ehemaligen Schulkolleginnen damals *hihi*) und das Fleisch und die gekochten Karotten separat auf einen Teller geben. Das ausgekochte restliche Gemüse kann man wegschmeißen.
Jetzt die roten Rüben und die Erdäpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Das Kraut in dünne Streifen und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
Die abgeseihte Suppe wieder erhitzen und die Rüben, Erdäpfel und das Kraut hineingeben. Dann die geschnittenen Zwiebel in einer Pfanne mit etwas Butter anrösten. Wenn die Stückchen schön hellbraun angeschwitzt sind, auch zur Suppe geben und weiter köcheln lassen. Das vorher auf ein Teller gesetzte Fleisch nun in kleine Stücke schneiden und mitköcheln lassen.
Die Suppe ist dann fertig, wenn die Erdäpfel durch sind. (Wir haben sie sicher noch eine Stunde köcheln lassen, damit der Geschmack auch ja in die Suppe geht) Jetzt die gekochten Karotten in Ringe schneiden und dazugeben. Dann die Suppe nochmal mit Salz und Pfeffer nach Geschmack und 1 TL Zucker würzen und mit Sauerrahm und geschnittener Petersilie servieren.
прия́тного аппети́та! Guten Appetit!
Kosten pro Teller:
– mit Preisen vom 10.März 2012: ca. 0,76 € (Preis kommt auf die Qualität des Rindfleisches an)